„Book of longing“ nennen die nur an Jahren gealterten Genies ihr Gemeinschaftswerk. Dankbarkeit empfinde ich vor allem Herrn Glass gegenüber, dessen Nähmaschinenmusik tatsächlich etwas vermag, wovor sich die moderne Musik lange Zeit gedrückt hatte: Gefühle hervorrufen.
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Tageskarte 28: Kokos-Curry
„Altbacken“, hat er gesagt, der Herr Kollege. Weil´s gestern Rouladen gab. Altbacken, so, so … Also gut, werden wir international. Spielen wir Crossover! Die heutige Buchkritik hat schließlich ein echtes Grand Hotel zum Thema. Andererseits, es ist Montag. Da kombinieren wir bestimmt keine in Salmiak glacierten Welpenöhrchen mit Austern und Schweine-Krokant. Gemäß der Tradition des …
Buchselbstkritik 28: Mäusejagd im Schlosshotel
Kinder mit Fantasie haben es ja nie ganz leicht. Kaum sind sie eingeschult, wird ihnen eine Art Teilbehinderung attestiert, ohne dass sie den geringsten Nachteilsausgleich für sich geltend machen könnten. Ihr Leiden an einer Welt ohne Könige und Drachen stößt auf Unverständnis, umso mehr, wenn sie ihre privaten Lösungsmechanismen entwickeln und im Schulflur unsichtbare Gegner …
Musikschrank 28: Edward Elgar
Passend zur imperial-snobistischen Ausrichtung unserer heutigen Buchkritik wählen wir den Briten Edward Elgar, aber nicht sein staatstragendes Pomp & Circumstance, sondern die suchtgefährdenden Sea Pictures. „Where corals lie …“ Das muss man gehört haben.
Tageskarte 27: Rouladen
Tageskarte und Musikschrank korrespondieren heute vor allem in einem Punkt: Kindheitserinnerungen! Rouladen, das hieß für mich vor allem Soße. Am besten schon mal vorprobiert, am Samstagabend. Und Sonntagabends, bevor die Schulhölle wieder mit ihren Dämonen drohte, noch einmal Soßenbrot. Um mich im Notfall zu kräftigen, so schlug ich vor, sollte ich stets eine Kapsel voll …
Buchselbstkritik 27: Cuisine Étoilée
Mal stand ich im Regen, mal nächtigte ich in der Fürstensuite, mal lief ich fünfzehn Kilometer durch den Schwarzwald ohne Frühstück, mal wurde ich mit der Equipage abgeholt; in Bad Bubendorf führte ich die Interviews, während zahllose Hauptgänge, Zwischengänge, Vorgänge anrollten und nie für möglich gehaltene Weine mich delektierten, in Brenner´s Park Hotel wartete ich …
Musikschrank 27: Jeremiah Clarke
Es gab einen Wendepunkt in meinem musikalischen Leben: Onkel Ludi setzte mir (zum ersten Mal!) Kopfhörer und legte Maurice André auf. Gott, hab ich meinen Vater gequält, bis auch ich die Platte hatte. Alles darauf war erhaben. Doch sehr weit oben regierte: „Trumpet Voluntary“ von Jeremiah Clarke. Was das bedeutete, dass sich der junge Komponist …
Buchselbstkritik 26: Das Mesa-Projekt
„Raubkatzen springen dich an, schwarze Panter. Sie bleiben unkenntlich; die Augen flackern. Du fühlst ihr Fell. Sie riechen: nicht beißend, nicht stechend wie Tiere in Gefangenschaft. Du wirst mitgeschleift. Was für ein Tempo. Der Gang im Zwielicht, es raschelt, es rauscht, vorjähriges Laub fliegt auf. Freiwillig wärst du nie hergekommen. Jetzt öffnet sich ein Raum, …
Tageskarte 26: Tapas
Jetzt hab ich doch glatt vergessen, die Tortilla zu machen. Na ja, fällt wahrscheinlich eh nicht auf. Denn der Tisch wird voll. Wie immer, wenn es irgendwo Tapas gibt. Also die halbwegs echten. Keine Schwapas (schwäbische), Hapas (hessische) oder – ach so, wie sagen eigentlich die Thüringer? Es gibt ja auch nichts Praktischeres auf der …
Musikschrank 26: Lorca, de Falla
Canciones Populares von Manuel de Falla und Fédérico Garcia Lorca, gesungen von Teresa Berganza. Man glaubt es ja nicht, was da mit einem passiert. „Das maurische Tüchlein“ etwa: erst geht es um gar nichts … und dann auf einmal um alles. Grauslich! Fantastisch!