„Ein Strauß für dich gepflückt“ nennt der bis zu seinem Tod 1973 überwiegend in Heidelberg lebende Komponist eine Liedersammlung, unmittelbar nach den Bombenangriffen auf Frankfurt am Main entstanden. Es ist eine zurückhaltende, übervorsichtige Musik, von der man nicht weiß, ob sie ein Ende oder einen gespenstischen Anfang markiert. Von Knorr gehört zur heiklen Gruppe derer, …
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Musikschrank Woche 4: Ferruccio Busoni
Wenn schon, dann Evgny Kissin. Der darf die von Busoni bearbeitete Bach-Chaconne aus der Partita in d-moll spielen. Busoni betreffend, stammt die Musik aus einer Phase, die mit anderen Phasen so viel oder wenig zu tun hat wie bei Picasso rosa und blau. Den Gedanken, Busoni selber zu spielen, sollten Laien rasch fallen lassen. Hat …
Musikschrank Woche 3: Manos Hadjidakis
Angesichts der heutigen Tageskarte und Buchauswahl fällt uns spontan nur eins ein: Hadjidakis auflegen, einen Zyklus mit Klavierliedern.
Musikschrank Woche 2: Viktor Ullmann
Das Streichquartett Nr. 3 schrieb Viktor Ullmann 1943 unter unvorstellbaren Bedingungen, im Jahr, bevor er ermordet wurde. Wem Webern zu krass und Korngold zu rückwärtsselig ist, darf hier noch weitgehend unerforschte Klangräume betreten.
Musikschrank Woche 1: Schütz
Geographisch naheliegend, da Schütz ohne Kassel nicht denkbar ist, wählen wir zur Passionszeit „Die sieben Worte Jesu Christi am Kreuze.“
Musikschrank 30: Wagner
Zum Schluss doch noch Wagner? Musste ja so kommen. Wenn schon Richard, dann auch Romerzählung, und wenn Romerzählung, dann auch Windgassen. „Wie dieser Stab in meiner Hand / Nie mehr sich schmückt mit frischem Grün …“ Na, so schlimm wird´s wohl nicht kommen! – Seit ich weiß, dass Hitler die „Lustige Witwe“ doch viel lieber …
Musikschrank 29: Cohen und Glass
„Book of longing“ nennen die nur an Jahren gealterten Genies ihr Gemeinschaftswerk. Dankbarkeit empfinde ich vor allem Herrn Glass gegenüber, dessen Nähmaschinenmusik tatsächlich etwas vermag, wovor sich die moderne Musik lange Zeit gedrückt hatte: Gefühle hervorrufen.
Musikschrank 28: Edward Elgar
Passend zur imperial-snobistischen Ausrichtung unserer heutigen Buchkritik wählen wir den Briten Edward Elgar, aber nicht sein staatstragendes Pomp & Circumstance, sondern die suchtgefährdenden Sea Pictures. „Where corals lie …“ Das muss man gehört haben.
Musikschrank 27: Jeremiah Clarke
Es gab einen Wendepunkt in meinem musikalischen Leben: Onkel Ludi setzte mir (zum ersten Mal!) Kopfhörer und legte Maurice André auf. Gott, hab ich meinen Vater gequält, bis auch ich die Platte hatte. Alles darauf war erhaben. Doch sehr weit oben regierte: „Trumpet Voluntary“ von Jeremiah Clarke. Was das bedeutete, dass sich der junge Komponist …
Musikschrank 26: Lorca, de Falla
Canciones Populares von Manuel de Falla und Fédérico Garcia Lorca, gesungen von Teresa Berganza. Man glaubt es ja nicht, was da mit einem passiert. „Das maurische Tüchlein“ etwa: erst geht es um gar nichts … und dann auf einmal um alles. Grauslich! Fantastisch!